Die Initiative "Exercise is Medicine" wurde von mehreren Institutionen und Gesellschaften nach amerikanischem Vorbild ins Leben gerufen. Über den Plattformgedanken sollen Sportinteressierte, Verbände, Physiotherapeuten, Fitnessstudiobetreiber, Firmen, Rehabilitationsmediziner, Kliniken, Politiker usw. zusammengebracht werden, um an dem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Dabei nimmt die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention eine zentrale Position ein.
Niemand zweifelt heute mehr an den positiven Effekten von Bewegung. Schon lange verordnen Mediziner bei vielen Erkrankungen keine Bettruhe mehr, sondern körperliche Aktivität. Und das mit guten Gründen. Bewegung kann Medikamente ganz oder teilweise ersetzen. Dennoch kommt die körperliche Aktivität und Bewegung aus der Sicht der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention immer noch zu kurz. Auch wenn die meisten Ärzte dem Sport positiv gegenüber stehen, scheuen sie sich oft, diesen als Therapiemaßnahme einzusetzen. Dabei sind insbesondere die Mediziner wichtige Multiplikatoren, die die Menschen mit notwendigen Informationen versorgen und zur Lebensstiländerung motivieren können.
Es müssten also feste Strukturen aufgebrochen werden, um die Bewegung als ernst zu nehmende Maßnahme in den Präventions- und Therapieverlauf einzubinden und messbare Gesundheitseffekte in der Bevölkerung möglich zu machen. Mit der neuen Plattform will man erreichen, den präventiven und rehabilitativen Nutzen von körperlicher Bewegung in ein flächendeckendes Konzept umzusetzen. Informationen, gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen sollen dazu beitragen.
Wenn die Beteiligten einen besseren Zugang zu den Gremien der Europäischen Union und der Bundesregierung, insbesondere zum Bundesministerium für Gesundheit und zum Bundesministerium für Forschung und Technologie erreichen, könnten auch politische Entscheidungen durch dieses Konzept beeinflusst und die Strukturen für Sport und Bewegung im medizinischen Alltag zu geschaffen werden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention und Ärzteblatt 07.03.2013
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